Die bekanntesten Mythen rund um das Thema Haare

Wir alle kennen sie oder haben schon einmal von ihnen gehört: Mythen rund um das Thema Haare. Meine Großmutter war zum Beispiel fest davon überzeugt, dass man sich am besten bei Vollmond die Haare schneiden lassen sollte. Begründen konnte sie ihre These nicht, aber angeblich würde das an Vollmond geschnittene Haar schneller nachwachsen. Nun ja. Ich habe da meine Zweifel dran, ob der Mond Einfluss auf das Wachstum der Haare hat. Natürlich können die Haare nicht schneller wachsen, da das Mondlicht keinerlei Einfluss auf unser Haarwachstum hat. Interessanterweise hatte ich auch schon Kundinnen, die daran geglaubt haben. Diese waren aber auch sehr esoterisch angehaucht. Aber wie sagt man so schön: „Der Glaube versetzt Berge." Ich habe mir einmal die Mühe gemacht und ein paar beliebte Mythen herausgesucht, um diese etwas näher zu durchleuchten.

Regelmäßiges Wechseln von Pflegeprodukten ist gut für die Haare

Ich sag mal so: Da ist zum Teil ein Fünkchen Wahrheit dran. Allerdings sehe ich das Wechseln von Pflegeprodukten ein wenig pragmatischer. Das Haar hat je nach Jahreszeit unterschiedliche Bedürfnisse. Im Sommer benötigt es Produkte, die viel Feuchtigkeit und einen zusätzlichen UV-Schutz bieten. Im Winter liefern Anti-Frizz Produkte und ölreichhaltige Pflege die notwendige Unterstützung für deine Haare.

Wenn man sich unsicher ist, welche Produkte zum jetzigen Zeitpunkt die richtigen sind, fragt man am besten den Profi: seinen Friseur. 

Blonde Haare wachsen schneller als dunkle Haare

Wie oft habe ich schon von blonden Kundinnen den Satz gehört: „Guck mal was ich schon wieder für einen Ansatz habe! Meine Haare wachsen so viel schneller als vor der Blondierung." Ganz klarer Mythos, der leicht erklärt ist. Die Haare wachsen nicht bei Blondinen schneller. Bei ihnen fällt es nur durch den Ansatz deutlicher auf als bei Kundinnen, die kein gefärbtes Haar haben. An diesem Punkt können also alle dunkelhaarigen Kundinnen beruhigt durchatmen.

Haare wachsen schneller, wenn man sie regelmäßig schneiden lässt

Halb Mythos, halb Wahrheit. Fakt ist: Die Haare wachsen durch regelmäßiges Spitzenschneiden nicht schneller aber auf Dauer gesehen wirken die Spitzen voller. Die Frisur wirkt kompakter und weniger fransig. Deshalb empfehle ich den regelmäßigen Termin mit der Schere.

Stress begünstigt Haarausfall

Das ist nun wirklich KEIN Mythos. Stress hat viele Ursachen in unserem Leben und entsprechend viele Begleiterscheinungen. Wir leiden unter Verdauungsprobleme, Hautunreinheiten, Schlaflosigkeit und auch Haarausfall. Und dagegen gibt es leider kein Pflegeprodukt. Gönnen Sie sich im stressigen Alltag kleine Pausen und Ruheinseln zum Durchatmen. Essen sie gesund und ganz wichtig: Schlafen Sie ausreichend. Sieben bis acht Stunden Schlaf sind ideal, um Geist und Körper die nötige Ruhe zu schenken.

Naturprodukte pflegen das Haar

Zum größten Teil Mythos! Eier, Bier, Olivenöl und Co. lassen das Haar nach der Anwendung scheinbar mehr glänzen. Allerdings haben die Naturprodukte keine Tiefenwirkung, um das Haar zu stärken und ausgiebig zu pflegen.

Hier schreibt Stephanie Bruusgaard - Röcker (38 Jahre). Die Rheinländerin ist seit über 10 Jahren Leiterin der mod´s hair academy Deutschland und mit Leib und Seele Hairstylistin. Die zweifache Mutter schreibt künftig monatlich zu aktuellen Anlässen rund um das Thema Haare. Welche Trends kommen, welche gehen und sie gibt hilfreiche Tipps und Tricks für noch schönere Haare.

Bildquelle: Modshair, NachlikPhotoGraphy