Salonkosten auf dem Prüfstand – beispielhafte Anregungen zum Sparen

Für das wirtschaftlich erfolgreiche Betreiben eines Friseursalons braucht es nicht nur qualifizierte Fachkräfte und gut kalkulierte Preise. Auch ein kritischer Blick auf die regelmäßigen Ausgaben ist elementar, um langfristige Kosteneffizienz zu erzielen und wettbewerbsfähig zu bleiben. Anhand der arrangierten Beispiele lässt sich das Sparpotenzial erahnen.

Kasse und Bank – vergleichen ist das A und O

Ob elektronische Zahlungssysteme, Registrierkassen, Kassensoftware, Touchscreens oder Computersysteme: Die Ausstattung an Hard- und Software zur Zahlungsabwicklung im Salon geht mit erheblichen Investitionen sowie laufenden Kosten einher. Die Summe aus Posten wie Updateservices, Schulungen, Ausgaben für Bonrollen, EC Cash Grundgebühren und Transaktionskosten sowie die variablen Kosten für Zahlungen mit Kreditkarte darf nicht unterschätzt werden. Vergleiche mehrerer Anbieter sind für Kosteneffizienz an dieser Stelle entscheidend. Womöglich lässt sich an Grundgebühren, Hardware und Installationskosten sparen. Auch die Gebühren für Geschäftskonten und Kreditzinsen gehören zu den Gemeinkosten, die es zu durchleuchten gilt. Kontoführungsgebühren und die Kosten pro Buchungsposten unterscheiden sich teilweise enorm. Um ein bedarfsgerechtes Angebot zu ermitteln, sind die verschiedenen Kontomodelle, die ein Großteil der Kreditinstitute präsentiert, sorgfältig gegenüberzustellen. Die günstigste Option lässt sich über die durchschnittliche Anzahl an Buchungen pro Monat errechnen.

Das Wirtschafts- und Finanzmagazin verdeutlicht im Rahmen eines Ratgebers zum Geschäftskonto an einem Beispiel, warum sich die Gegenüberstellung der Gebührenmodelle und Konditionen von Banken lohnt. Gleichzeitig deutet die Finanzredaktion darauf hin, dass neben Kontogebühren die Leistungen der Kreditinstitute nicht außer Acht gelassen werden dürfen. Services wie Online-Banking, Lastschrifteinzug, Smartphone-Applikationen für die mobile Abwicklung und Ähnliches sind nur einige Optionen.

Personalkosten – Umsatzziele helfen beim Finanzieren

Die Personalkosten stellen neben Miete für gewerbliche Räumlichkeiten den größten Kostentreiber dar. Hinsichtlich des wirtschaftlichen Erfolgs sollte der Personalkostenanteil bei einem Salon mit bis zu zehn Fachkräften unter 40 Prozent liegen. Allerdings sind Einsparungen vielerorts nur bedingt möglich, da der Fachkräftemangel ein gewisses Lohnniveau voraussetzt, um gut ausgebildete Mitarbeiter an das Unternehmen zu binden. Potenzial für Einsparungen gehen mit der Kürzung freiwilliger Leistungen einher. Ob Tankgutscheine, Verpflegung oder Sozialleistungen. Betriebe, die derartige Sparmaßnahmen transparent gegenüber ihrer Belegschaft kommunizieren und sie mit dem Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit begründen, steigern die Chancen für Akzeptanz. Natürlich möchte niemand Abstriche machen, steht jedoch der Schutz von Arbeitsplätzen im Vordergrund, dürfte das Verständnis bei Betroffenen steigen. Weitere wirkungsvolle Mittel zur Senkung von Personalkosten:

  • Viele Aushilfskräfte ohne Vollbeschäftigung sind für Arbeitszeiten auf Abruf offen. Dies hält Sozial- und Gehaltskosten auf einem niedrigen Niveau und verschafft Flexibilität.
  • Auch Arbeitsverträge mit flexiblen Arbeitszeiten sind ratsam, um auf Engpässe im Personalplan reagieren zu können. Die vertragliche Vereinbarung von einem Minimum und Maximum an Arbeitsstunden pro Woche erlaubt individuelle Arbeitszeiten je nach Betriebsauslastung.
  • Statt Überstunden auszuzahlen, sollten Mitarbeiter diese als Freizeitausgleich abbauen.

Wie produktiv Mitarbeiter eingesetzt werden, verrät die Personalaufwandsquote, eine wichtige BWA-Kennzahl. Je geringer der Personalaufwand für den branchentypischen Umsatz, desto effizienter die Betriebsorganisation und desto leistungsstärker das Team. Liegt die Personalaufwandsquote über dem Durchschnitt der Branche, deutet dies auf einen schlechten Mitarbeitereinsatz, mangelnde Leistung oder zu hohe Gehälter hin.

Gut zu wissen: Auf der Internetpräsenz von Schwarzkopf Professional lassen sich mit wenigen Klicks Umsatzziele für Mitarbeiter kalkulieren. Die Berechnung der Personalkosten basiert auf nationalen Daten.

Energie: Günstig beziehen und sparsam verbrauchen

Die Strompreise steigen seit Jahren kontinuierlich. Da ein Friseursalon eine Menge Energie benötigt, sollte ein jährlicher Strompreisvergleich selbstverständlich sein. Über Arbeits- und Grundpreis lassen sich die Stromanbieter kinderleicht vergleichen. Hinzu kommen bekannte Vergleichsportale wie Check24 oder Verivox, welche die Gegenüberstellung beschleunigen. Bei Gewerbestrom kann teilweise von besonders attraktiven Angeboten profitiert werden. Unter anderem sind folgende Vertragsbestandteile vorteilhaft:

  • lange Preisgarantie
  • begrenzte Laufzeit
  • möglichst kurze Kündigungsfristen

Pflicht ist ein spezieller Gewerbestromtarif erst, wenn der Stromverbrauch deutlich höher ist als der eines durchschnittlichen Privathaushalts. Darüber hinaus sollte der Verbrauch des Salons kontrolliert werden. Um ihn konsequent zu senken, ist zunächst die Anschaffung energieeffizienter Elektrogeräte ein Muss. Ob Fön, Glätteisen, Waschmaschinen, Trockner oder Kaffeemaschine: Das Einsparpotenzial ist groß. Auch das Lichtmanagement eines Salons trägt maßgeblich zum Energieverbrauch bei. Schließlich ist die Beleuchtung in der Regel durchgehend erforderlich. Mit sparsamen LEDs und einer cleveren Positionierung von Lichtquellen lassen sich die Energiekosten eindämmen. Zudem sollte es eine Unterweisung für das gesamte Team In Bezug auf den effizienten Umgang mit Strom geben.

Tipp: Auch der sparsame Umgang mit Wasser ist im Salon zu thematisieren. Die Installation von Durchflussbegrenzern an Waschplätzen und Handwaschbecken trägt zur Reduzierung des Verbrauchs bei und ist neben der Vermeidung eines verschwenderischen Wassereinsatzes ein wirkungsvolles Mittel zur Kostensenkung.

Materialkosten – Kabinettware setzt Sparsamkeit voraus

In vielen Salons ist der Umgang mit Kabinettware bezüglich der Wirtschaftlichkeit mangelhaft. Der Einkauf von Kuren, Spülungen, Coloration, Shampoo und Co. in preislich attraktiven Salongrößen bringt finanziell wenig, wenn Mitarbeiter zu großzügig damit umgehen. Auch hier ist Effizienz gefragt, um dauerhaft wettbewerbsfähig zu bleiben. Von Herstellern gewährte Rabatte für Sammelbestellungen oder Boni für Stammkunden sind ergänzende Einsparmöglichkeiten. Trotz der Vorteile für dauerhafte Abnehmer sollten Salonbetreiber in regelmäßigen Abständen Vergleiche durchführen und kritisch bewerten, ob die Einkaufspreise der Anbieter tragbar sind.

Tipp: Weil das Lagern von Material Kapital bindet und Lagerkosten verursacht, muss die Optimierung der Lagerhaltung als wesentlicher Teilbereich der Unternehmung ganz oben auf der Agenda stehen. Das ordentliche Führen eines Lagers von der Warenannahme über dessen Kontrolle bis zur Inventur ist eine verantwortungsvolle Aufgabe, die Zuverlässigkeit und maximale Sorgfalt verlangt.

Die hier genannten Posten ergeben längst keine vollständige Liste. Unabhängig von Personal- und Materialkosten ergibt sich im Bereich Gemeinkosten umfassendes Einsparpotenzial. Reparaturen, Müllabfuhr, Werbung, Kommunikation, Miete, Arbeitskleidung, Salon-Reinigung, Lesestoff für Kunden und Versicherungen sind weitere Kosten, die es eingehend zu prüfen gilt.

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