Figurberater – Das ABC der Body-Form

Jede Figur, ob dünn, normal oder dick, hat ihren Reiz – wenn die „Verpackung“ stimmt, ist der BMI Nebensache. Weibliche Problemzonen sind spätestens seit der Sendung „Shopping Queen“ des Stardesigners Guido Maria Kretschmer Geschichte.

Großer Busen, runder Po – wie bei jeder Modeberatung steht an aller Anfang die Frage: wie finde ich meinen Figurtypen? Die nüchterne Betrachtung fällt mancher Frau schwer. Doch nur so werden Sie auch Ihre Vorzüge kennen und Ihre Schokoladenseite lieben lernen.

Sind Sie ein X, V, A, H oder O? Wir navigieren Sie sicher durch das Figuren-Alphabet und geben Ihnen Tipps und Tricks, welche Kleidung Ihnen besonders gut steht und wie Sie Fettpölsterchen einfach wegmogeln. Erfahren Sie, mit welchen Schnitten, Mustern und Accessoires Sie Ihre Schokoladenseite am besten unterstreichen!

Figur „X“ (Wespe, Sanduhr)

Köperform: Wer mit einem X-Body gesegnet ist, hat Glück: Diese Silhouette gilt als das Ideal im Figuren-Alphabet. Auch Wespe oder Sanduhr genannt, hat die X-Frau weibliche Rundungen mit großem Busen, schlanker Taille, flachem Bauch und wohlgeformten Hüften. Schultern und Hüften sind in etwa gleich breit, die Taille schmal. Der Po und die Oberschenkel verfügen über weibliche Proportionen. Insgesamt wirkt diese Körperform durch ihre vielen Rundungen feminin.

Grundregeln: Taille und Dekolleté sollten bei der X-Figur betont werden. Die körpernahe Kleidung liegt sanft auf, ohne einzuengen und rückt damit die Kurven der Sanduhrenform in den Vordergrund.

Stil: Zu diesem sehr weiblichen Figuren-Typus passen elegante Kleider aus leichten und weichen Stoffen sowie hochwertige Accessoires wie Schmuck und Shopper-Bags.

Kleidung: Das schöne Dekolleté wird von hüftlangen Tops und Blusen mit großzügigen und doch nicht zu tiefen V-Ausschnitten hervorgehoben, die durch feine Strickjacken schön zur Geltung kommen. Die Taille findet in figurnahen Oberteilen oder Hemdblusen mit Gürtel und taillierten Jacken ihre Betonung. Hosen für die X-Figur sind eng oder unten ausgestellt. Schmale Röcke wirken ebenso ästhetisch wie Wickelkleider und Kleider mit Gürteln.

Accessoires: Weiche, nicht allzu breite Gürtel und Stoffbänder betonen die weibliche Körpermitte. Kurze bis mittellange Halsketten und Schultertaschen runden den Look stilvoll ab.

Donts: Enge, kurze oder gar kastenförmige Oberteile sollten ebenso vermieden werden wie steife Stoffe, die der Figur ihre schöne Silhouette rauben. Ornamente sind in Oberteilen von X-Body-Frauen mit Vorsicht zu genießen: verspielte, weiblich weiche Muster wie Blumen, Dots oder Kreise wirken schön. Geometrische Formen, Streifen und Karos sind dagegen tabu. Allerdings sollten Tücher oder Schals nicht zu auffällig sein.

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Figur „V“ (Apfel)

Körperform: Die V-Figur zeichnet sich durch eine Schulter- und Oberkörperpartie aus, die breiter und rundlicher ist als Taille und Hüfte. Auch als Apfel-Figur bezeichnet, haben diese Frauen meist einen vollen Busen und schöne, schlanke Beine. Auch die Hüften sind meist weiblich gerundet. Problemzonen der Apfelform sind in der Regel die Oberarme und der Bauch. Diese Partien neigen zu hartnäckigen Fettdepots. Der breite Rücken und ein kleiner, flacher Po finden in wohlgeformten Beinen und dem üppigen Dekolleté ihr feminines Pendant.

Grundregeln: Für den Figurtyp Apfel empfiehlt sich Kleidung, die vom dominanten Oberkörper ablenkt. Muster oder enge Schnitte sind ungeeignet. Stattdessen sollten das Dekolleté und die Beine betont werden. Bei der Stoffwahl achtet diese Bodyform auf Material, das nicht unnötig aufträgt. Baumwolle und Seide eignen sich daher besonders gut. Ein gerader Schnitt kann den Bauch in Kombination mit einem lockeren Bindeband sehr schön kaschieren.

Stil: Eher schlichte Oberteile werden mit gemusterten Hosen oder einem langen geschlitzten Rock kombiniert, der die Beine ins Blickfeld rückt. Auch auffällige Schuhe lenken von der dominanten Oberkörperpartie ab. Alles in allem sollte Frau darauf achten, ihre Silhouette weicher zu gestalten.

Kleidung: Um die schöne Oberweite in Szene zu setzen, eignen sich V-Ausschnitte und lange, schmale Ärmel, die den Oberarmen eine schöne Proportion schenken. Die A-Linie und eine leicht taillierte Jacke sind ebenso ideale Formen wie der Empire-Stil, der direkt unter der Brust am schmalsten ist. Allerdings sollten sich an diesem schmalen Punkt keine Rüschen oder Raffungen befinden. Einfarbige, dezente Tops stehen dem V-Typ besonders gut. Perfekt sind dunkle, lange Oberteile und schlichte Jacken. Hosen und Röcke dürfen gerne hell oder gemustert sein, sollten über einen weiten Schnitt verfügen und nicht einengen. Ein breiter Aufschlag lenkt den Blick auf die Beine. Am Bauchbereich sollte auf alles verzichtet werden, was Volumen schafft. Deshalb eignen sich Hosen mit Seitenverschluss sehr gut.

Accessoires: In Sachen Accessoires darf die Apfelfrau gerne in die Vollen greifen. Armreifen, tief sitzende, breite Gürtel und ausladende Taschen sind wie geschaffen für die V-Frau. Lange, auffällige Halsketten schaffen eine lange Körperform.

Donts: Auf klare Formen und auftragende Elemente wie Schulterpolster sollte dieser Figurtyp verzichten und sanfte Übergänge wählen. Ein Lagenlook, der sich auf die Körpermitte konzentriert, ist tabu – die Hüfte wirkt dadurch breiter. Auch Muster tragen unnötig auf. Zu weite Ausschnitte, doppelreihige Oberteile und Jacken mit auffallenden Kragen sowie kurze Halskette wirken verkürzend und verbreiternd zugleich.

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Figur „A“ (Birne)

Körperform: Für die A-Form ist ein schmaler Oberkörper und eine proportional breite Hüftpartie charakteristisch – die Form einer Birne. Sinnbildlich für Fruchtbarkeit und Gebärfreudigkeit symbolisiert dieser Figurentyp sinnliche Weiblichkeit. Schmale Schultern und ein zierlicher Rücken spiegeln sich in einem filigranen Brustkorb mit meist kleinen Brüsten. Die lange schmale Taille und der flache Bauch führen in eine stark geschwungene Hüftpartie, die breiter ist als die Schulterpartie. Häufig findet besitzt die A-Frau starke Oberschenkel und einen runden Po.

Grundregeln: Die A-Form profitiert von Kleidung, die den feinen Oberkörper und die meist langen, schlanken Arme zur Geltung bringt. Um die Hüfte optisch nicht zu verbreitern, sollten Tops oberhalb oder unterhalb der Hüfte enden.

Stil: Perfekt geeignet sind farbenfrohe oder gemusterte Oberteile und Jacken. Tops spielen mit auffälligen Mustern, glänzenden Stoffen oder dem Lagenlook.

Kleidung: Es gilt, den Oberkörper optisch zu verbreitern und den Unterkörper zurückzunehmen. Die Schultern sind definitiv die Schokoladenseite des Birne-Körpers. Tops profitieren deshalb von allem, was diesen Bereich optisch verbreitert: Auch ein U-Boot-Ausschnitt oder ausladender Kragen sorgt für ein Gleichgewicht zwischen Oberkörper und Hüften. Schulterpolster oder Flatterärmel stehen der A-Frau besonders gut. Elegant taillierte Westen sind für die A-Frau bestens geeignet, da die Arme betont werden. Rüschen, Raffungen und Puffärmel sind ideale Pendants zum schlicht gehaltenen Unterkörper. Dieser sollte möglichst einfarbig gekleidet werden und auf alle Auffälligkeiten verzichten. Ein leicht ausgestellter Rock kaschiert die ausgeprägten Oberschenkel, während Hosen weit geschnitten sein und glatt über die Hüfte fallen sollten.

Accessoires: Alles, was den Oberkörper betont, ist erlaubt: Tücher und Schals in allen Variationen sowie auffällige Ketten zaubern eine Harmonie in die Silhouette. Verzichten sollte dieser Figurtyp jedoch auf breite Gürtel, die die Hüftpartie zusätzlich unterstreichen.

Donts: Körpernah anliegende oder gerade herunterhängende Oberteile wirken kastenförmig und gehören nicht in den Kleiderschrank der Birne-Frau. Knackig enge Jeans mit vielen Taschen tragen unnötig auf und sollten gemieden werden. Caprihosen lenken den Blick auf die Oberschenkel, Schlaghosen sorgen für ein proportionales Ungleichgewicht zwischen Ober- und Unterkörper.

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Figur „H“ (Röhre, Tulpe)

Körperform: Die Körperform H, auch Röhre oder Tulpe genannt, zeigt sich in einem linearen Körperbau. Von den Schultern über die Oberweite bis zu den Hüften findet sich hier eine nahezu gerade Linie mit wenig differierenden Maßen. Auch Taille und Po sind wenig ausgeprägt, die Arme lang. Der sportliche Body zielt weniger auf das Kaschieren von Problemzonen als vielmehr darauf, durch geeignete Kleidung weibliche Rundungen zu erzeugen.

Grundregeln: Bei der Röhrenfigur kommt es darauf an, die wenigen Kurven hervorzuheben und durch die optimale Passform der Kleidung zu betonen. Hierfür eignen sich taillierte Schnitte und haptisch feminine Textilien. Hüften und Po sollten besonders definiert werden.

Stil: Die H-Linie ist ein besonderer Vorzug dieser Figurenform und sollte unterstrichen, aber weicher gemacht werden. Dies gelingt durch vertikale Elemente, die zum Beispiel durch Rüschen abgesoftet werden.

Kleidung: Für die Röhre eignen sich klassische Schnitte und fließende Stoffe besonders gut. Schmale, gerade Konturen sollten nicht zu eng anliegen. Blusen und Jacken dürfen gerne leicht tailliert sein, was die zarte Körperform hervorhebt. Einengende und kastenförmige Oberteile sollten vermieden werden. Dreiviertellange Kleider und Mäntel mit Gürtel verleihen der H-Form eine feminine Silhouette. Hosen dürfen den Po betonen und diesem mehr Fülle verleihen. Ob gemustert, knallbunt oder unifarben: diese Bodyform hat dem Anlass entsprechend die freie Wahl.

Accessoires: Ketten und Armreifen dürfen auffällig sein, sollten aber nicht zu klobig wirken. Auch lange Schals stehen der Röhre ausgezeichnet. Um die Taille nicht zu sehr zu betonen, sollten Gürtel auf der Hüfte getragen werden.

Donts: Eng anliegende und stark taillierte Oberteile sind für die H-Figur ebenso ungeeignet wie weite Röcke und eng anliegende Gürtel. Auffällige Kragen sind too much, eng anliegende Ärmel und sehr enge Hosen lassen den Körper schlacksig wirken. Auch auf auffällige Schuhe sollte verzichtet werden.

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Figur „O“ (Bambus, Rubensfigur)

Körperform: Beim Figurtypus „O“ bildet die Körpermitte den Schwerpunkt. Rundlich, evtl. mollig und meist mit üppiger Oberweite ausgestattet, steht diese Körperform für die klassisch weibliche Rubensfigur. Auch der runde Bauch und die vollen Hüften zeugen von purer Weiblichkeit. Meist ist es genau diese weiche, rundliche Figur, mit denen sich Frauen in der Modewelt von heute am unzufriedensten zeigen. Daher gilt es, die typisch schlanken Unterarme und Beine sowie das schöne Dekolleté zu betonen.

Grundregeln: Für die Rubensfrau zählt, alle Blicke auf das üppige Dekolleté und die schlanken Beine zu ziehen. Die Körpermitte sollte optisch gestreckt werden. Tunika und Empire-Stil sind ideal für diesen Figurtyp.

Stil: Alles, was die Körpermitte nicht zusätzlich betont, ist ideal: Ober- und Unterteile dürfen gerne Ton in Ton getragen werden. Vertikale Linien, die nicht zu flächig wirken, strecken die Proportionen.

Kleidung: Lange Tuniken und weich fallende Tops im Empire-Stil sind für die O-Form wie geschaffen. Eine gerade Linie mit V-Ausschnitt lässt sich ideal mit gerade geschnittenen Hosen oder knielangen bis langen Röcken mit Schlitz kombinieren. Eng anliegende Kleidung ist generell ungeeignet. Pullover und Jacken dürfen den Blick gerne mit einem auffälligen Kragen auf das Gesicht lenken. Der Bauch kann mittels Lagenlook (Layering) zusätzlich kaschiert werden. Ideal ist ein dunkleres Oberteil zu einer gerne offen getragenen, helleren Jacke. Unter Jacken und Mänteln, die gerne dicht und groß gemustert sein dürfen, sollten einfarbige Stoffe getragen werden.

Accessoires: Mittellange Schals und schmale, locker auf der Hüfte sitzende Gürtel strecken den Oberkörper. Ketten sollten dezent und von mittlerer Länge sein. Schuhe, Stiefel und Sandalen dürfen einen mittelhohen Absatz haben. Besser als abgerundete Schuhe sind spitz zulaufende Formen.

Donts: Alles, was den Blick auf den Bauch lenkt, sollte vermieden werden. Bei der „O“-Figur sollte auf enge, kurze Tops und figurbetonte Oberteile sowie kurze Jacken und Blazer verzichtet werden. Tops mit schmalen Trägern oder eine Raffung unter der Brust sind ebenfalls nichts für die Rubensfigur. Miniröcke und eng anliegende Hosen wie Röhrenjeans betonen die Körpermitte und wirken unvorteilhaft. Breite Gürtel und Kleidung mit Querstreifen verbreitern den Körper optisch zusätzlich. Steife Stoffe und Denim, aufgesetzte Taschen und glänzende Stoffe tragen zu sehr auf.

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Von Dagmar Tilsner, www.beautyrelations.de