Erblich bedingter Haarausfall – was tun?

Schönes, volles und dichtes Haar – das ist unser Schönheitsideal. Der Alptraum für Frauen wie Männer daher: Haarausfall. Eine bestimmte Menge Haare täglich zu verlieren, ist ganz normal. Doch ab wann muss man sich Sorgen machen? Und was kann man tun, wenn man tatsächlich unter Haarausfall leidet?

Durchschnittlich fallen uns zwischen 70 und 100 Haare täglich aus. Das ist völlig normal und kein Grund zur Panik. Denn die ausgefallenen Haare wachsen normalerweise wieder nach. Von Haarausfall spricht man erst, wenn die Haare nicht mehr nachwachsen und die Haarpracht immer lichter wird. Im Alter ist das ganz normal, da auch die Haarfollikel einem Alterungsprozess unterliegen. In mittleren oder gar jüngeren Jahren möchte jedoch noch Niemand kahle Stellen am Hinterkopf oder Geheimratsecken haben.

Häufige Ursache ist eine erblich bedingte Überempfindlichkeit

Die Ursachen für Haarausfall sind vielfältig. Neben Krankheiten wie bei der entzündlichen Form, dem diffusen Haarschwund, sind meistens die Hormone Schuld. Dies ist auch beim erblich bedingten Haarschwund, der androgenetischen Alopezie der Fall. Man erkennt sie an Geheimratsecken oder an einem breiter werdenden Scheitel. Die Haare werden bei dieser Form lichter, weil die Haarfollikel auf das Steroidhormon Dihydrotestosteron (DHT) überempfindlich reagieren. Dieses ist auch auf der Kopfhaut vorhanden und führt durch die genetisch bedingte Überempfindlichkeit dazu, dass sich die Wachstumsphase der Haare verkürzt. Die kahlen Stellen entstehen also nicht dadurch, dass ein Betroffener weniger Haarfollikel besitzt, sondern dass die Haare derart langsam nachwachsen, dass sie kaum noch sichtbar sind. Mit der Zeit verkümmern die Follikel schließlich vollständig. Bei der Mehrheit der betroffenen Männer ist der Haarschwund erblich bedingt, und auch 40 Prozent der betroffenen Frauen leiden unter androgenetischer Alopezie.

Medikamente können helfen

Männern, bei denen der Haarschwund erblich bedingt ist, kann der Wirkstoff Finasterid helfen. Dieser Wirkstoff, der im Medikament Propecia (erhältlich zum Beispiel bei medipalast.com) enthalten ist, wirkt auf das männliche Sexualhormon Testosteron. Er hemmt dadurch die Bildung des DHT, das aus der Umwandlung von Testosteron entsteht. Weil das DHT für die Überempfindlichkeit der Haarfollikel verantwortlich ist, kann es sich durch die Einnahme von Propecia nicht mehr schädlich auf die Haarwurzeln auswirken. Das Medikament stoppt jedoch nicht nur den Haarausfall. Es kann auch das Wachstum von neuen Haaren fördern, weil es die Follikel anregt, neue Haare zur produzieren.
Bei anlagebedingtem Haarschwund kann auch eine Haarverpflanzung helfen. Hierbei werden Haare aus dem Hinterkopf in die betroffenen Stellen an Stirn und Scheitel verpflanzt. Diese Methode verspricht gute Erfolgschancen, weil die Haarfollikel am Hinterkopf unempfindlich auf das DHT reagieren.

Vorbeugen durch gesunde Ernährung

Erblich bedingter Haarschwund ist weit verbreitet. Man kann davon ausgehen, dass man selbst einmal darunter leiden wird, wenn die nächsten Verwandten davon betroffen waren. Bei der androgenetischen Alopezie verkümmern die Haarwurzeln mit der Zeit. Wenn sie erst einmal abgestorben, kann man sie nicht wiederbeleben. Aus diesem Grund fragen sich viele, ob man Haarausfall vorbeugen kann. Wie in den meisten Fällen spielt beim Haarschwund auch die Ernährung eine gewisse Rolle. Stoffwechselstörungen sowie Vitamin- und Mineralstoffmangel können das Ausfallen der Haare begünstigen. Wichtig für die Gesundheit der Haare und der Haarwurzeln sind B-Vitamine und insbesondere Biotin. Es schützt die Follikel und beugt Entzündungen vor. Viele der essentiellen Nährstoffe sind kaum noch in unserer Nahrung enthalten, weshalb man zur Vorbeugung Mineralstoffe und Vitamine durch eine Nahrungsergänzung zuführen sollte.

Schadet oder hilft Pflege?

Auch wenn es einige Hersteller versprechen: Es ist wissenschaftlich nicht zweifelsfrei erwiesen, dass bestimmte Inhaltsstoffe von Shampoos Haarausfall vorbeugen und die Lebensdauer der Haarfollikel verlängern können. Tatsache ist hingegen, dass die falsche Pflege, Haarschwund begünstigen kann. Man sollte seine Haare immer mit einem milden, hochwertigen Shampoo waschen und auf sehr aggressive Färbemittel verzichten. Diese können bei einer bestehenden Überempfindlichkeit Haarausfall beschleunigen. Schonendere Färbemittel und eine sachgemäße Anwendung durch einen Profi sind stattdessen zu empfehlen. Hier weiß Ihr Friseur sicher Rat.

Bildnachweis: ia64/clipdealer.de